Last Epoch im Test: Nach vier Jahren ist das ARPG endlich fertig! (Review) (2024)

Last Epoch

Nach vier Jahren im Early Access nähert sich Last Epoch seinem offiziellen Release. In diesem Review werfen wir einen Blick darauf, ob das Action-RPG das Potenzial hat, die Spitze der Rollenspiele zu erklimmen und ob sich das Warten gelohnt hat.

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byMalik Brugger

Aktualisiert 19. Februar 2024 18:06

Gesendet 19. Februar 2024 18:00

Eterra steht am Abgrund, bedroht von drei gefährlichen Mächten, die darauf aus sind, die Welt zu vernichten: Im fernen Osten lauert der feindselige Gott Rahyeh, der die Unterwerfung aller Völker fordert, während ein unsterblicher Kaiser den Fluch der Untoten über die Lebenden webt, vor dem Sterbliche und Götter gleichermaßen erzittern. Doch das letzte Unheil lauert in den finsteren Abgründen Eterras, wo sich eine verderbliche Leere ausbreitet, dunkler als jede Nacht und unstillbar in ihrem Hunger. Als Zeitreisende seid allein ihr dazu berufen, euch diesen schrecklichen Gefahren entgegenzustellen.

Ja, Last Epoch steckt voller Gefahren und bietet euch eine klassische High-Fantasy-Story. Sagenumwobene Tierwesen, tapfere Helden und blutrünstige Monster – all das begegnet euch in bekannter Hack-and-Slay- & ARPG-Manier. Obendrauf gibt es die volle Ladung Zeitreisen, die euch übrigens in die namensgebenden Epochen führen. Am 21. Februar erscheint Last Epoch in der Version 1.0, nachdem es vier Jahre lang im Early Access war. Wir verraten euch, ob sich das Warten gelohnt hat.

Skillen & Craften vom Feinsten!

Obwohl die Skill- und Craftsysteme auf den ersten Blick etwas undurchsichtig wirken können, zeichnet sich Last Epoch gerade durch seine facettenreiche Builds aus, die auf dem ausgeklügelten Skillsystem beruhen. Das Game bietet eine Vielzahl beliebter Klassen und Meisterschaften, die charakteristisch für das Action-RPG-Genre sind. Jede der fünf Klassen bietet drei Meisterschaften zur Auswahl: Von robusten Wächtern über tödliche Schurken, die sich in den Künsten von Bögen und Klingen auszeichnen, bis hin zu den Ältesten, die mächtige Magie beherrschen. Ein Druidenkrieger kämpft an der Seite der Tiere, während eine Akolythin verbotene Magie nutzt, um Fleisch und Knochen nach ihrem Willen tanzen zu lassen. Klingt spaßig? Spielt sich auch so!

In Last Epoch könnt ihr eure Fähigkeiten durch seperate Skillbäume verbessern. Insgesamt stehen euch fünf Fähigkeiten zur Spezialisierung zur Verfügung, was eine sinnvolle Eingrenzung ist. Diese Upgrades kommen nicht nur euch zugute, sondern auch euren tierischen Begleitern, da Verbesserungen wie erhöhter Schaden oder kritische Treffer sich auf sie auswirken können.

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Ihr müsst bis etwa Stufe 20 eine Meisterschaft wählen, wobei weiterhin auch Fähigkeiten außerhalb der Meisterschaft erlernt werden können. Beim Leveln ist es deshalb wichtig, den Schaden und die Art des Schadens im Auge zu behalten, um eine ausgewogene Balance zu erreichen. Das führt zu extrem vielfältigen Builds mit verschiedenen Fähigkeiten und Schadensarten. Während in Diablo 4 die Feinabstimmung der Fähigkeiten eher mau ausfällt und Path of Exile euch mit einer Flut von Skillunterstützungen erschlägt, bietet Last Epoch jedem Skill seinen eigenen Entwicklungsverlauf. Damit wird bewusst ein Mittelweg zwischen den Genrevertretern gewählt, was ziemlich gut funktioniert.

Eure Ausrüstung könnt ihr im Crafting-Menü unter anderem mit Affix-Splittern aufpeppen. Das bedeutet, dass ihr neben vielen weiteren Modifikationen beispielsweise die Widerstände eurer Ausrüstung erhöhen könnt. Das Crafting hat aber seine Grenzen – jedes einzelne Ausrüstungsstück hat sein eigenes Potenzial, das euch vorgibt, wie weit ihr es verbessern könnt. Last Epoch gelingt es damit, einen ausgewogenen Kreislauf zwischen dem Finden von Loot und dem Anpassen durch Crafting zu schaffen. Durch die Verwendung eines Loot-Filters habt ihr außerdem die Möglichkeit, eure Beute gezielt zu filtern. Das ist nützlich, um sich vor Junk-Items zu retten, von denen ihr die Nase vollhabt. Das Einfärben von Loot ist übrigens auch möglich, um das Farming noch effizienter zu gestalten.

Faszinierendes Characterdesign, aber Story ohne Tiefgang

Genug von Skills und Crafting! Was hebt Last Epoch noch hervor? Und wo gibt es Raum für Verbesserung? Ohne Frage: Die musikalische Begleitung in Last Epoch ist zweifellos bemerkenswert. Besonders der Haupttrack verleiht dem Spiel eine atmosphärische Tiefe und erinnert stark an die unverwechselbare Stimmung von The Witcher 3. Auch das Sounddesign verdient Lob: Das Klirren der Waffen, die Schreie der Gegner und das Knurren der vierbeinigen Begleiter verstärken authentisch die Atmosphäre des Spiels. Zum Testzeitpunkt war nur die englische Vertonung verfügbar, aber sie braucht sich keinesfalls zu verstecken. Im Gegenteil!

Es geht vielversprechend weiter: Das Character- und Gegnerdesign ist schlichtweg beeindruckend. Von leuchtenden, feueratmenden Phönixen über blassblau-gefiederten Schlangen bis hin zu galaktischen Horrorwesen – Last Epoch scheut nicht davor zurück, eine Vielzahl wunderschön ausgearbeiteter Wesen zu präsentieren, was die Spielwelt ungemein bereichert.

Die Story von Last Epoch entfaltet sich nicht nur durch Dialoge und Erzählsequenzen, sondern auch durch in der Spielwelt verstreute Notizen. Obwohl die Handlung eher generisch erscheinen mag, bietet sie dennoch genügend überraschende Wendungen, um trotz der gängigen High-Fantasy-Klischees eine befriedigende Erzählung zu liefern. Persönlich konnte mich die Geschichte jedoch nicht vollständig überzeugen, da ich kein Fan des "Du-bist-die-Rettung-und-Teil-von-etwas-viel-Größerem-oh-du-strahlender-Held"-Tropes bin. Ich vermisse dabei Protagonisten mit Ecken und Kanten eben, den Tiefgang und eine mitreißende Lore, die einen in die Spielwelt eintauchen lässt.

Kein Ausweichen, dafür ein vollgepacktes Endgame!

In puncto Spielmechaniken gibt es ein paar Punkte zu beachten: Das Fehlen einer herkömmlichen Ausweichfunktion ist schade, aber mit einem geschickten Sprungangriff als Ersatz kann man sich behelfen. Das Kampfsystem an sich überzeugt jedoch, da es das erfüllt, was man von einem Hack-and-Slay-Game erwartet: Actionreiche Kämpfe und riesige Gegnerhorden! Ein weiterer Aspekt, der allerdings negativ auffällt ist der Reisevorgang, der manchmal unabsichtlich ausgelöst wird, sobald man sich einem Ausgang oder Eingang nähert. Das kann ziemlich störend sein!

Im Endgame von Last Epoch durchstreift ihr verschiedene Echos, um euch mit Gold, Crafting-Materialien und Ausrüstung zu belohnen. Doch Vorsicht ist geboten: Je näher die Leere rückt, desto gefährlicher werden die Bedrohungen. Die Verderbnis nimmt zu, wenn ihr Feinde bezwingt, aber dafür winkt auch wertvollere Beute! Die Hauptmechanik besteht also darin, Monolithen zu erkunden und durch verschiedene Echos zu wuseln, um Belohnungen zu ergattern und die Verderbnis zu erhöhen, was wiederum bessere Beute bedeutet. Dabei stoßt ihr auf Schlüssel, schaltet Arenen und Dungeons frei und tretet gegen immer härtere Gegner an. Im Endgame arbeitet ihr euch von Monolith zu Monolith, erledigt Quests und stellt euch Monolith-Bossen. Ihr könnt sogar alle Monolithen in einer verstärkten Variante wiederholen, um zusätzliche Beute zu erhalten. Ein durchdachter Build ist dabei entscheidend!

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Fazit

Die Handlung von Last Epoch nimmt euch mit auf eine spannende Reise durch die verschiedenen Epochen der Welt Eterra, wo ihr auf bekannte NPCs in unterschiedlichen Zeitlinien trefft – eine echt coole Mechanik, die dem Spiel seinen einzigartigen Charme verleiht und darüber hinaus actiongeladene Kämpfe ermöglicht! Denn mit der Vielfalt an Zeitzonen erwarten euch auch die unterschiedlichsten Gegner, die vom Zahn der Zeit nicht unberührt geblieben sind. Klar, die Story hat ihre Schwächen und die Lore könnte mehr Tiefgang vertragen, aber das ist für ein ARPG nicht zwingend das entscheidende Kriterium. Denn nicht alle brauchen eine facettenreiche und tiefgründige Handlung, um ein Spiel genießen zu können.Die Klassen- und Skillsysteme in Last Epoch überzeugen hingegen auf ganzer Linie! Sie bieten jede Menge Möglichkeiten, sich auf spezifische Fähigkeiten zu spezialisieren und euren Charakter nach eurem Geschmack zu formen.Grafisch wird Last Epoch zum 1.0-Release nochmals aufgefrischt und es erwarten euch regelmäßig neue Inhalte in zukünftigen Zyklen – vergleichbar mit Seasons in anderen Spielen. Neben dem bereits existierenden Online-Modus folgen zum bevorstehenden Release ein Fraktionssystem und neue Meisterschaftklassen. Im Vergleich zu anderen Genrevertretern schneidet Last Epoch insgesamt ziemlich gut ab, da es einige Probleme angeht, wie das Skill- oder Lootsystem, mit denen andere Entwickler bisher zu kämpfen hatten. Zudem bringt das Epochen-System Schwung ins Gameplay! Sicher, Last Epoch hat seine eigenen Schwächen und ist nicht perfekt. Falls aber in den kommenden Zyklen auch weiterhin fleißig am Spiel geschraubt wird, könnte es sich im Action-RPG-Himmel weiter nach oben hangeln.

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7

Gut

Last Epoch überzeugt trotz einer schwachen Story mit seinen actiongeladenen Zeitreisen und dem vielfältigen Skillsystem.

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